ERFOLGE VON AMNESTY INTERNATIONAL
Amnesty International setzt sich Appellen, Aktionen und Kampagnen in Form von Petitionen, Urgent Actions und Einzelbriefen weltweit für Menschen ein, die zu Unrecht politisch verfolgt werden, in Haft sind oder mit der Todesstrafe bedroht werden. Sowohl Unterstützer der Gruppe Amnesty Ladenburg-Schriesheim als auch Besucher unserer Website , die aktiv bei diesen Aktionen beteiligen, fragen häufig, ob ihr Engagement und unsere Arbeit auch Erfolg haben. Da in öffentlichen Medien nur selten über Erfolge berichtet werden, soll hier in regelmäßigen ein Überblick gegeben werden, bei welchen Fällen die Arbeit von Amnesty International sichtbar etwas bewirkt hat.
Nachfolgend sind beispielhafte Fälle für die Jahre 2019, 2020,2021,2022 und 2023 aufgeführt.
Mo. 24.2.25 Türkei
Menschenrechtsaktivistin Şebnem Korur Fincancı wurde freigesprochen.
Ihre Freilassung wurde im Rahmen des Amnesty Briefmarathons 2024 in einer weltweiten Kampagne gefordert.
Ein Gericht hat die türkische Menschenrechts-aktivistin und Gerichtsmedizinerin Şebnem Korur Fincancı im Februar 2025 freige-sprochen. Angeklagt war sie wegen "öffentlicher Verunglimpfung des türkischen Staates". Ein weiteres Verfahren gegen Şebnem Korur Fincancı wegen angeblicher "Propaganda für eine Terrororganisation" dauert noch an
© Amnesty International / Privat
Mo 13.1.2025 Iran: Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi ist wieder frei!
Nach vier Jahren Haft und Folter ist ihr Leidensweg endlich vorbei: Die deutsch-iranische Frauenrechtlerin Nahid Taghavi wurde im Iran nach mehr als 1500 Tagen aus der Haft entlassen. Am 12. Januar 2025 ist sie sicher in Deutschland gelandet.
Amnesty hatte sich jahrelang für ihre Freilassung eingesetzt. Wir freuen uns mit Nahid und ihrer Familie über diese großartigen Nachrichten.
Die Deutsch-Iranerin Nahid Taghavi (Archivbild)
© privat
Do 6.2.25 Angola: Aktivisten nach Begnadigung frei
Am 6. Januar 2025 wurden die Aktivisten Adolfo Campos, Abraão Pedro Santos, Gilson Morreira und Hermenegildo Victor José nach ihrer Begnadigung durch den Präsidenten aus der Haft entlassen. Die vier Männer waren am 16. September 2023 festgenommen worden, weil sie an einer Solidaritätsdemonstration für Motorradtaxifahrer*innen in Luanda teilnehmen wollten. Am 19. September 2023 wurden sie ohne jegliche Beweise in einem Schnellverfahren wegen "Ungehorsam und Widerstand gegen Anordnungen" zu zwei Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt.
Die angolanischen Aktivisten (v.l.) Adolfo Campos, Abraão Pedro Santos, Gilson Morreira (genannt Tanaice Neutro) und Hermenegildo Victor José (undatierte Fotos)
© privat
Di 08.01.2025 Amnesty International
Neth Nahara aus Angola ist frei!
Ihre Freilassung wurde im Rahmen des Amnesty Briefmarathons 2024 in einer weltweiten Kampagne gefordert.
Die bekannte angolanische TikTok-Influencerin wurde wegen Kritik am Präsidenten João Lourenço und seiner Regierung zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt
Neth Nahara, bürgerlich Ana da Silva Miguel, ist eine einflussreiche TikTokerin in Angola, Mutter von zwei Kindern und Sängerin. Sie nutzt ihre Plattform, um offen über ihre HIV-Infektion zu sprechen und sich für Frauenrechte und Bildung einzusetzen. Angesichts der Armut und begrenzten Möglichkeiten der Menschen in Angola startete Neth Nahara ihren TikTok-Kanal. Dort teilte sie Alltagsgeschichten, ermutigte Frauen und sprach Gesundheitsthemen an. Ihr Kanal gewann schnell Tausende Follower*innen, wodurch sie zu einer wichtigen Stimme in Angolas sozialen Medien wurde.
25.7.23 Ghana: Richtungsweisende Abstimmung zur Abschaffung der Todesstrafe
© Orla 2011/Shutterstock Bild
Seit 30 Jahren wurde in Ghana kein Mensch mehr hingerichtet. Dennoch ist die Todesstrafe weiterhin in der Verfassung verankert. Dies könnte sich aber bald ändern. Am 25. Juli stimmte das ghanaische Parlament dafür, die Todesstrafe aus zwei Gesetzen zu streichen: dem Gesetz von 1960 über strafbare Handlungen und andere Verbrechen und dem Gesetz von 1962 über die Streitkräfte.
Amnesty International setzt sich seit 1977 für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe ein. Im November 2022 sprach sich der ghanaische Präsident gegenüber einer Delegation von Amnesty International Ghana dafür aus, die Todesstrafe aus dem Gesetzbuch zu streichen.
Aus dem jüngsten Bericht von Amnesty International über die weltweite Anwendung der Todesstrafe geht hervor, dass im Jahr 2022 sieben neue Todesurteile in Ghana verhängt wurden, sodass Ende des Jahres insgesamt 172 Menschen in Ghana mit der Vollstreckung ihres Todesurteils rechnen mussten. Allerdings sind seit 1993 keine Hinrichtungen mehr durchgeführt worden.
Bis heute haben 23 von 55 afrikanischen Ländern die Todesstrafe für alle Straftaten abgeschafft.
Jemen. Vier zum Tode verurteilte Häftlinge freigelassen.
Am 16. April 2023 ließen die De-facto-Behörden der Huthi vier zum Tode verurteilte jemenitische Journalisten frei. Die Freilassung erfolgte im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen den De-facto-Behörden der Huthi und der international anerkannten Regierung des Jemen. Akram al-Walidi, Abdelkhaleq Amran, Hareth Hamid und Tawfiq al-Mansouri waren im Juni 2015 in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa festgenommen und im April 2020 von einem Sonderstrafgericht in einem grob unfairen Verfahren zum Tode verurteilt worden. Darüber hinaus waren sie einer Fülle von Menschenrechtsverletzungen wie dem Verschwindenlassen, zeitweiser Einzelhaft ohne Kontakt zur Außenwelt, willkürlicher Inhaftierung, der Verweigerung medizinischer Versorgung, Isolationshaft sowie Folter und anderen Misshandlungen ausgesetzt.
Iran: Todesurteile aufgehoben
Am 16. Januar 2023 wurden die Todesurteile gegen Zahra Sedighi-Hamadani und Elham Choubdar aufgehoben! Am 13. März kam Elham Choubdar aus der Haft frei und am 18. März Zahra Sedighi-Hamadani. Beide wurden gegen Kaution freigelassen. Die beiden hätten nicht inhaftiert werden dürfen. Nun muss auch noch ihre strafrechtliche Verfolgung eingestellt werden. (UA-005/2022)
Hintergründe, Fakten und Fälle zur Todesstrafe befinden sich unter
https://www.amnesty.de/todesstrafe-hinrichtungen-fakten-faelle-hintergruende
Erfolge von Amnesty International zur Umwandlung von Todesurteilen oder zur Abschaffung/Umwandlung der Todesstrafe stehen unter
Erfolge bei der Abschaffung bzw. Aussetzung der Todesstrafe in den Jahren 2018-2023
Übersicht der Erfolge von Amnesty International zwischen 2019 und 2023
Konto
AMNESTY INTERNATIONAL
IBAN: DE 233 702050 0000 8090100
Bank für Sozialwirtschaft
BIC: BFS WDE 33XXX
Verwendungszweck: Gruppe 1500
Gruppe 1500 Ladenburg/Schriesheim
AMNESTY INTERNATIONAL
Bärbel Luppe - Sprecherin der Gruppe
Tel.: 06203-13717
Fax.: 06203-181543